Wir freuen uns, das wir am 21. Mai 2016 die Demonstration „Stoppt Entmietung“ in Leipzig unterstützen konnten.
Das Netzwerk Leipzig Stadt für alle hat zu der Demo vom Neuen Rathaus zur Jahnallee 14 auf gerufen. Dort kämpfen Mieter*innen gegen ihrer Gängelung durch ihre Hausverwaltung. Diese möchte das Haus Entmieten und anschließend Luxus-Sanieren.
Über 300 Menschen hatten an der Versammlung teilgenommen.
Aufruf der Veranstalter*innen:
Demo: Stoppt Entmietung!
Lasst uns am Samstag den 21.05.2016 auf die Straße gehen! Vom Neuen Rathaus, Martin-Luther-Ring, bis zum Waldplatz. Für eine lebensfreundliche Stadt, gegen Entmietung! Für die Vergesellschaftung von Wohnraum! Lasst uns zeigen, dass die Stadt uns gehören kann!
Die Jahnallee 14 ist nur ein weiterer Fall in der Geschichte von Aufwertung und Entmietung in Leipzig. Ausgebaute Türen und abgedrehter Strom in der Holbeinstraße 28a oder mit Planen verdeckte Fenster in der Bernhard-Göring-Straße 110, abgestellte Grundversorgung und das Abreißen von noch intakten Schornsteinen in der Naumburger Straße 37 sind nur wenige der schon angewandten Entmietungspraktiken. Das ist die dunkle Seite der Aufwertung. Die Profiteure sind kleinere skrupellose Firmen wie z.B. die Erste BSL Projektentwicklung oder angesehene Größen des lokalen Immobilienkapitals wie die GRK Holding und die KSW etc. Der Mechanismus ist immer der gleiche: Um hohe Renditen einzufahren, müssen Häuser kostspielig luxussaniert werden. Die MieterInnen müssen gehen oder horrende Mieterhöhungen schlucken. Lassen die MieterInnen sich auf diese Erpressung nicht ein, werden jegliche erdenkliche Tricks weit über den legalen Rahmen hinaus angewandt, um sie im Interesse des Profits zu verdrängen. In der Jahnallee 14 zum Beispiel reicht das bis zu einem Alltagsterror, der die MieterInnen bis in ihre Wohnungen und ihre Privatsspähre verfolgt. Stellt euch vor, die eigenen vier Wände wären kein sicherer Rückzugsraum mehr. Dieser emotionale Stress ist zermürbend. Hier zeigt sich die Gewalttätigkeit eines Wohnungsmarktes, der nur Profitinteressen folgt.
Ohne gemeinsame Gegenwehr wird Entmietung und Verdrängung bei diesem boomenden Immobilienmarkt in Leipzig immer weiter zunehmen. Ohne gemeinsame Gegenwehr steht am Ende ein Mietenwahnsinn, wie Berlin oder Hamburg. Es geht also nicht nur um die MieterInnen der Jahnallee, sondern um uns alle. Deswegen verdient jedes betroffene Haus unsere Solidarität.
Liebe MitstreiterInnen!
Kommt mit uns auf die Straße, lasst uns austauschen, lasst uns Pläne schmieden! Wir machen uns stark für eine gemeinsame Stadt!Podiumsdiskussion und Filmvorführung „Mietrebellen“ im Anschluss, in Anwesenheit des Filmemachers.